Der Traum vom Eigenheim ist für viele Menschen mit hohen Kosten verbunden – und einer der größten Preistreiber beim Immobilienkauf ist die Grunderwerbsteuer. In der aktuellen politischen Debatte wird daher intensiv über eine Grunderwerbsteuer-Reform diskutiert. Das Ziel: Käufer entlasten, Wohneigentum fördern und den Immobilienmarkt wieder in Schwung bringen. Was genau geplant ist, wie sich das auf Deinen Hauskauf auswirken kann und was die Wirtschaftsexperten dazu sagen, erfährst Du hier.
Warum eine Reform nötig ist
In Deutschland liegt die Wohneigentumsquote bei nur rund 46 %. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern ist das auffällig niedrig – selbst Frankreich und Italien liegen deutlich darüber. Ein zentraler Grund: Die hohen Nebenkosten beim Immobilienkauf, allen voran die Grunderwerbsteuer. Diese beträgt je nach Bundesland zwischen 3,5 % und 6,5 % des Kaufpreises. Bei uns im Schwabenländle, liegt die Grunderwerbssteuer bei 5%. Für eine Immobilie von 400.000 Euro macht das 20.000 Euro zusätzliche Kosten – allein für die Steuer. Und das ist Geld, das Käufer weder in Eigenkapital für die Finanzierung, noch in die Ausstattung ihres Hauses investieren können.
Laut dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ist die Grunderwerbsteuer mittlerweile zu einer echten Hürde für viele Haushalte geworden, die den Sprung in die eigenen vier Wände wagen wollen. Besonders betroffen sind Familien, junge Käufer und Menschen ohne große Rücklagen. (Quelle: IW)
Was aktuell diskutiert wird
Um diese finanzielle Hürde zu senken, sind verschiedene Reformmodelle im Gespräch. Eine Möglichkeit wäre, den Steuersatz bundesweit zu vereinheitlichen – etwa auf 3,5 %, wie es aktuell in Bayern der Fall ist. Eine zweite Variante ist die Einführung eines Freibetrags: Käufer könnten die ersten 100.000 oder sogar 500.000 Euro des Kaufpreises steuerfrei erwerben. Besonders attraktiv wäre ein solcher Freibetrag für Erstkäufer – also Menschen, die noch nie eine Immobilie besessen haben.
Eine Studie des IW Köln hat gezeigt, dass ein Freibetrag von 100.000 Euro allein die Zahl der Immobilienkäufe durch Ersterwerber um rund 6 % steigern könnte. Das entspräche etwa 18.000 zusätzlichen Haushalten, die sich ein Eigenheim leisten könnten. Der Effekt wäre also nicht nur sozialpolitisch sinnvoll, sondern würde auch positive Impulse für die Bau- und Immobilienwirtschaft setzen.
Was sagen Forschung und Politik?
Die Diskussion über die Reform ist nicht neu. Schon 2023 hatte der Sachverständigenrat für Wirtschaft (auch „Wirtschaftsweise“ genannt) vorgeschlagen, die Grunderwerbsteuer gezielt zu senken oder Freibeträge einzuführen. (Quelle: Wirtschaftsdienst) Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht in der aktuellen Ausgestaltung der Steuer ein strukturelles Problem: Sie trifft nicht nur Menschen mit geringem Eigenkapital besonders hart, sondern führt auch dazu, dass selbst wirtschaftlich sinnvolle Umzüge oder Investitionen unterbleiben – aus Angst vor der hohen Steuerlast. (Quelle: DIW)
Auch der Eigentümerverband Haus & Grund sowie der Deutsche Mieterbund fordern Reformen – wenn auch mit unterschiedlicher Stoßrichtung. Während Eigentümerverbände sich für Freibeträge und niedrigere Sätze einsetzen, fordert der Mieterbund eine stärkere Zweckbindung der Einnahmen, etwa für den sozialen Wohnungsbau. Klar ist: Es muss sich etwas bewegen, wenn Wohneigentum wieder für breitere Bevölkerungsschichten erreichbar sein soll.
Was bedeutet das konkret für Dich?
Wenn Du in nächster Zeit eine Immobilie kaufen möchtest, lohnt sich ein genauer Blick auf die politischen Entwicklungen. Denn sollte ein Freibetrag eingeführt werden, könntest Du mehrere Tausend Euro sparen – gerade als Erstkäufer. In Bundesländern wie Thüringen (seit 2024 mit reduziertem Satz von 5 %) gibt es bereits Entlastungen, und andere Länder könnten folgen. Auch wenn sich die Reform noch nicht konkret im Gesetz widerspiegelt, signalisiert die Debatte eine neue Richtung: weg von immer höheren Transaktionskosten, hin zu mehr Unterstützung für Käufer.
Noch ist unklar, wann und in welcher Form die Reform kommt – aber mit einem kompetenten Finanzierungspartner an Deiner Seite kannst Du bereits heute prüfen, wie sich mögliche Änderungen auf Dein Budget auswirken würden. Bei albfinanz beobachten wir die Entwicklungen genau und berechnen Dir verschiedene Szenarien – von der Steuerfreiheit eines Kaufanteils bis zur vollen Belastung beim aktuellen Satz.
Fazit
Die geplante Reform der Grunderwerbsteuer könnte den Immobilienkauf deutlich erleichtern – vor allem für junge Familien und Ersterwerber. Sie zielt darauf ab, Wohneigentum wieder erschwinglicher zu machen und dem Kaufverhalten neuen Schwung zu verleihen. Auch wenn die Reform noch nicht beschlossen ist, zeigt die Diskussion: Es gibt politischen Willen zur Veränderung. Wer sich heute gut informiert, kann schon bald davon profitieren.
Wenn Du Fragen zur Finanzierung, zur aktuellen Steuerlast oder zu Fördermöglichkeiten hast – melde Dich gerne bei uns. Wir beraten Dich individuell und transparent, damit Dein Weg ins Eigenheim nicht an der Steuer scheitert.
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Dein Team der Albfinanz aus Reutlingen.
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